In diesem, den Band zur „Zivilisierung des Klimaregimes“ einführenden Beitrag, wird argumentiert, dass mindestens drei Theorieschulen der Internationalen Beziehungen mit einigem Erklärungsgehalt auf die internationale Klimapolitik angewandt werden können: der Regimeansatz, der die Kooperation der Staaten untereinander und die Problemlösung in den Blick nimmt, konstruktivistische Ansätze, die Ideen und Prozesse diskursiver Bedeutungsprägung für die gewählte Problemdefinition und die Lösungsstrategien behandeln, und schließlich die realistische Schule, die die nationale Selbstbehauptung in einem von Anarchie geprägten internationalen Umfeld herausstellt. Der besondere Fokus liegt dabei auf Non-Governmental-Organizations (NGOs) und Neuen Sozialen Bewegungen (NSB), deren Rollen und Bedeutungen für das Klimaregime herausgearbeitet werden. Auf eine definitorische Verortung der zivilgesellschaftlichen Akteure folgen Erörterungen über deren demokratisierendes Potenzial. Klimapolitik lässt sich, so schließlich die Schlussfolgerung des Beitrags, als transnationales, umkämpftes und nur bedingt robustes Konfliktterrain begreifen, auf dem unter Beteiligung ganz unterschiedlicher Akteure um die Durchsetzung von durchaus auch gegenläufigen Deutungen und Interessen gerungen wird.
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Brunnengräber, A. (2011). Das Klimaregime. In Zivilisierung des Klimaregimes (pp. 17–43). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92840-1_2
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