Traditionellerweise werden schwangerschafts- spezifische hepatologische Erkrankungen von interkurrierenden Problemen in der Schwan- gerschaft unterschieden. Die Schwanger- schaftscholestase, die Leberbeteiligung bei Präeklampsie/Eklampsie mit dem HELLP- („hemolysis, elevated liver tests, low plate- lets“-)Syndrom und die Schwangerschafts- fettleber sind die wichtigsten schwanger- schaftsspezifischen Lebererkrankungen. Sie manifestieren sich vorwiegend im letzten Trimenon und sind mit der Entbindung prin- zipiell voll reversibel. Die orale Gabe von Ur- sodesoxycholsäure bessert den Pruritus und die mütterlichen Leberwerte bei der Schwan- gerschaftscholestase und hat möglicherwei- se einen positiven Effekt auf die kindliche Mortalität. Beim HELLP-Syndrom und der Schwangerschaftsfettleber ist eine möglichst rasche Entbindung anzustreben; die beglei- tende internistische Therapie spielt hier eine eher untergeordnete, unterstützende Rolle. Abhängig vom Typ des HELLP-Syndroms be- steht ein erhöhtes Rezidivrisiko bei einer er- neuten Schwangerschaft.
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Dancygier, H. (2003). Schwangerschaftsspezifische Lebererkrankungen. In Klinische Hepatologie (pp. 792–799). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55902-0_36
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