Wie wir Urteile bilden, hängt nicht nur von den Gegenständen ab, die wir beurteilen. Zum Beispiel scheint es so, als würden wir uns selbst quasi bei unseren Urteilsprozessen beobachten und aus den Prozessen selbst unsere Schlüsse ziehen: Wenn uns Informationen zu einem Produkt schnell und ohne Anstrengung einfallen, halten wir diese Informationen für bedeutender, als wenn wir für dieselben Informationen lange nachdenken müßten. Dies ist nur ein Beispiel für die Wirksamkeit von sogenannten Metakognitionen. Ein anderes Beispiel betrifft etwa unsere Überzeugungen, was wir eigentlich wissen sollten und was nicht: Menschen sind viel beeinflußbarer, wenn sie – unabhängig von ihren tatsächlichen Fähigkeiten – von sich selbst glauben, ein schlechtes Gedächtnis oder in einem bestimmten Gebiet nicht sehr viel Wissen zu haben.
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Felser, G. (2015). Prinzipien der sozialen Urteilsbildung. In Werbe- und Konsumentenpsychologie (pp. 133–154). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37645-0_7
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