Der Begriff der sozialen Partizipation meint die Unzahl der Beteiligungsmöglichkeiten, die sich dem Individuum in verschiedenstenGruppen der Gesellschaft bieten: dem Fußballverein, der Sängervereinigung, der Selbsthilfegruppe oder der Wohlfahrtsorganisation.Soziale Partizipation reicht immer über rein private Belange hinaus. Wer sich für seine Familie oder Freunde engagiert, magein hilfsbereiter, hoch angesehener Mensch sein, sozial engagiert ist er oder sie deswegen noch nicht. Soziale Partizipationmeint zudem Beteiligungsformen, die sich entweder an Kollektive richten (Ehrenamtliche beim Betrieb einer Suppenküche) und/oderdirekt im Verbund, sozusagen kollektiv, ausgeübt werden (als Mitglied der Bahnhofsmission, die eine Suppenküche betreibt).Soziale Partizipation unterscheidet sich schließlich von politischer Partizipation, die explizit die Beeinflussung von Entscheidungenoder Entscheidungsträgern auf unterschiedlichen politischen Ebenen zum Ziel hat (ausführlich hierzu siehe den Beitrag vonJan van Deth in diesem Band). Soziale Partizipation ist somit ein Sammelbegriff für eine Beteiligungsform, die in der Regelöffentliches, kollektives Handeln ohne direkte politische Motivation beschreibt, aber immer über die private Sphäre hinausreicht.
CITATION STYLE
Roßteutscher, S. (2009). Soziale Partizipation und Soziales Kapital. In Politische Soziologie (pp. 163–180). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91422-0_7
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.