Das ektope Pankreas ist zumeist ein Zufallsbefund. Häufig findet man es pylorusnah im Magen bzw. im Duodenum. Bei oft fehlender klinischer Symptomatik bedarf es keiner speziellen Therapie. Gelegentlich kann es die Ursache für unklare Blutungen sein, in diesen Fällen ist eine endosko-pische Abtragung zu empfehlen. Die Prognose ist gut, sel-ten kann es mutmaßlich zu Entartung führen. Das ektope Pankreas wird definiert als dystopes Pankreas-gewebe im Magen-Darm-Trakt ohne anatomische und vaskuläre Kontinuität zum eigentlichen Pankreasorgan. In der Nomenklatur wird das ektope Pankreas auch als he-terotopes oder akzessorisches Pankreas bzw. als aberran-tes Pankreas bezeichnet. Erstmals berichtete Schultz 1727 hiervon, erste histologische Befunde wurden 1859 erhoben (Hsia et al. 1999). Das ektope Pankreas ist häufig ein Zu-fallsbefund, eine Inzidenz wird in sektionalen Studien mit 0,55-15 % berichtet (Barbosa et al. 1946; Dolan et al. 1974). In ca. 70 % aller Fälle findet man ektopes Pankreasgewebe im oberen Verdauungstrakt mit einer Bevorzugung des Magens (25 %, nahe des Pylorus gelegen) und Duodenums (30 %) sowie im Jejunum (15 %)
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Rünzi, M. (2013). Ektopes Pankreas: Klinik, Diagnostik und Therapie. In Erkrankungen des Pankreas (pp. 193–194). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37964-2_37
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