Die Netzwerkanalyse kann zumindest in ihrer standardisierten, quantitativen Variante als ein Ansatz begriffen werden, der darauf zielt, Beziehungsstrukturen aufzudecken. Netzwerkanalytiker behandeln „kulturelle Inhalte – konkret: Kommunikation und soziales Handeln – als Typen unterschiedlicher Verbindungen oder Konnektivitäten und damit als eine Art „black box , die als solche nicht weiter analysiert wird (Mische 2003: 6f.). Es interessiert primär die Form der Beziehung als Kommunikations- und Handlungsresultat. Hiermit hat die Netzwerkanalyse einen grundlegend anderen Zugriff als kulturanalytische Zugangsweisen, die zumeist qualitativ-interpretativ darauf zielen, Bedeutungsproduktion in und durch Alltagspraktiken zu erfassen. Vor diesem Hintergrund bestand über lange Phasen ein Nebeneinander von sich entwickelnder Netzwerkanalyse auf der einen Seite und kulturanalytischen Verfahren und Vorgehensweisen auf der anderen Seite (Emirbayer und Goodwin 1994: 1446). TS - BibTeX
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Hepp, A. (2010). Netzwerk und Kultur. In Handbuch Netzwerkforschung (pp. 227–234). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92575-2_20
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