Emotionen

  • Banse R
  • Khosravie J
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Menschliche Emotionen und Gefühle sind nicht nur seit Platon und Aristoteles Ge-genstand der Philosophie, sondern auch jüngerer wissenschaftlicher Disziplinen wie der Anthropologie, Verhaltensbiologie, Ethnologie, Medizin, Soziologie und neue-ren geisteswissenschaftlichen Disziplinen wie den Kommunikations-und Medien-wissenschaften. Es soll in diesem Text nicht versucht werden, diese umfangreichen Denk-und Forschungstraditionen nachzuzeichnen. Vielmehr sollen die wichtigsten Einflüsse auf den heutigen wissenschaftlichen Diskurs zu den Begriffen Emotion und Gefühl dargestellt werden, der wesentlich in der empirisch-naturwissenschaftlich ar-beitenden Psychologie zu verorten ist. Führende wissenschaftliche Zeitschriften wie Emotion und Emotion Review werden stark durch Psychologen geprägt, versuchen jedoch explizit einen interdisziplinären Austausch zwischen der Psychologie und anderen in der Emotionsforschung aktiven Disziplinen wie der Soziologie, Anthro-pologie und den Neurowissenschaften herzustellen. Während die verschiedenen wis-senschaftlichen Zugänge mit disziplin-typischen Methoden jeweils unterschiedliche Fragestellungen untersuchen, lassen sich diese verschiedenen Strömungen der Emo-tionsforschung weitestgehend in einem einheitlichen Wissenschaftsparadigma inte-grieren. Das bedeutet, dass ein fächerübergreifender und interdisziplinärer Diskurs über Emotion und Gefühl möglich ist, was in der Geschichte der Emotionsforschung durchaus nicht immer der Fall war. Die folgende Darlegung und Klärung der Begrif-fe Emotion und Gefühl orientiert sich an einer durch Mediziner, Naturforscher und Psychologen begründeten empirischen Emotionsforschung, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts eine erste sehr produktive Periode hatte, die von einigen Autoren die › goldenen Jahre ‹ genannt wird und bis heute fortwirkt. Der Begriff › Emotion ‹ wird gewöhnlich vom Begriff der › Stimmung ‹ abgegrenzt, die beide dem allgemeinen Begriff › Affekt ‹ untergeordnet werden. Während Emotio-nen subjektiv salient sind und immer einen spezifischen Auslöser haben, der auch

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Banse, R., & Khosravie, J. (2017). Emotionen. In Bonner Enzyklopädie der Globalität (pp. 119–128). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13819-6_9

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