Staphylokokken sind grampositive Kugelbakterien, die sich in Haufen, Tetraden oder Paaren lagern und sowohl aerob als auch anaerob ver- mehren (. Tab. 24.1, . Abb. 24.1). Die Gattung untergliedert sich in zahlreiche Spezies, von denen Sta- phylococcus aureus (S. aureus) diagnostisch aufgrund der Bildung von freier Koagulase (7 s. u.) von den übrigen, d. h. koagulasenegativen Staphylokokkenspezies (KNS) abgetrennt wird. Diese Unterscheidung ist von medizinischer Relevanz, weil die KNS-Spezies Krankheitsbilder hervorrufen, die sich in Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie von den durch S. aureus hervorgerufenen unterscheiden (. Tab. 24.2). Die Bezeichnung leitet sich von griechisch »staphyle« für »Traube« ab; sie bezieht sich auf die traubenförmige Lagerung im mikroskopischen Präparat. »Kugelmikrobien« in Eiter beschrieb 1874 der Chirurg Theo- dor Billroth, desgleichen Robert Koch 1878; Louis Pasteur brachte sie 1880 in Nährlösung zur Vermehrung, die Namensgebung Staphylococ- cus prägte 1880 der schottische Chirurg Alexander Ogston; der Göttin- ger Chirurg Friedrich Julius Rosenbach klassifizierte 1884 erstmals auf- grund des Pigmentverhaltens in S. pyogenes aureus und S. pyogenes albus.
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Gatermann, S. (2016). Staphylokokken (pp. 187–196). https://doi.org/10.1007/978-3-662-48678-8_24
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