Die Erforschung von Gesundheit und Krankheit auf Bevölkerungsebene in Deutschland hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Lange Zeit wurde die gesundheitliche Lage der Bevölkerung im Wesentlichen über statistische Routinedaten sowie Prozessdaten der Kosten- und Leistungsträger der gesundheitlichen Versorgung bestimmt und bewertet (Kurth 2007, Richter 2008). Erst Mitte der 1980er Jahre wurden die Herausforderungen des epidemiologischen Übergangs auch in Deutschland erkannt, und es wurde immer offensichtlicher und prekärer, dass in Deutschland kaum Daten über die Verbreitung der immer stärker um sich greifenden chronisch-degenerativen Erkrankungen und deren Risikofaktoren existieren. Ein Meilenstein, der vielleicht auch die Geburtsstunde einer modernen Gesundheitsberichterstattung – jenseits von Medizinalstatistiken – in Deutschland markiert, war die Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie (DHP) (Kreuter et al. 1995). Sie stellte den Anfang einer inzwischen ganzen Reihe umfangreicher Gesundheitssurveys dar, wie sie das Robert Koch-Institut (RKI) durchführt und zu einem detaillierten Gesundheitsmonitoring ausgebaut hat (Kurth et al. 2009).
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Richter, M., Bohn, V., & Lampert, T. (2011). Kinder und Jugendliche: Die Gesundheit der heranwachsenden Generation. In Die Gesellschaft und ihre Gesundheit (pp. 489–508). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92790-9_27
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