Dass Rassismus ein Strukturierungsmerkmal der gesamten deutschen Gesellschaft und nicht nur ein Problem einiger weniger arbeitsloser Jugendlicher aus Ostdeutschland ist, beweisen Studien, die Rassismus als Ideologie der Mitte identifizieren (vgl. Decker/Kies/Brähler 2012. Heitmeyer 2012. Hentges 2014). Wenn beispielsweise jede_r achte Untersuchungsteilnehmer_in (12,8 Prozent) der Aussage zustimmt: „Die Weißen sind zu Recht führend in der Welt`` (Heitmeyer 2012, S. 38); jede fünfte Person (22,6 Prozent) der Ansicht ist: „Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden`` (ebd., 38) und knapp die Hälfte der Befragten (47,1 Prozent) glauben: „Es leben zu viele Ausländer in Deutschland`` (ebd., S. 38), ist erkennbar, dass rassistisches Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft (re)produziert wird. Rassismus ist ein historisch gewachsenes und gesamtgesellschaftliches Phänomen.
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Fereidooni, K., & El, M. (2017). Rassismus im Lehrer_innenzimmer. In Rassismuskritik und Widerstandsformen (pp. 477–492). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14721-1_28
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