Qualitativ-interpretative Verfahren sind mittlerweile eine feste Größe im Kanon empirischer Methoden der Sozialwissenschaften. Ihre zunehmende und immer selbstverständlichere Verwendung in der Sozialforschung sowie ihre Vermittlung in der soziologischen und psychologischen Methodenausbildung werfen Fragen nach Standards und Gütekriterien qualitativer Verfahren auf, die gerade in jüngster Zeit Anlass zu einigen methodologischen Debatten und Diskussionsbeiträgen waren. Dabei stellt sich die Ausgangslage zumindest in einem Punkt deutlich anders dar als in der nomologisch-deduktiv orientierten, quantifizierenden Sozialforschung: Anders als dort ruhen viele der qualitativen Verfahren auf jeweils voneinander abweichenden Prämissen auf, verwenden also divergierende Legitimationen für die Gültigkeit und Angemessenheit ihrer jeweiligen Verfahrensregeln. Dies betrifft auch die Grounded Theory, deren Haltung zu Fragen von qualitätssichernden Maßnahmen und Gütekriterien im folgenden darstellt werden.
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Strübing, J. (2014). Was ist ‚gute‘ Grounded Theory? Konsequenzen einer pragmatistischen Epistemologie für Qualitätssicherung und Gütekriterien. In Grounded Theory (pp. 79–95). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19897-2_6
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