Zysten sind in sich abgeschlossene, im Knochen oder in den Weichgeweben gelegene, pathologische Hohlgebilde unterschiedlicher Genese, die mit flüssigen, halbflüssigen oder gasförmigen Substanzen gefüllt sind und langsam an Größe zunehmen. Die Zystenwand besteht aus einem Bindegewebesack, dessen Innenfläche in der Regel von einem Epithel überzogen ist (Horch 2005). Zysten zeichnen sich durch ein langsames und expansives Wachstum aus, dessen Ursache nicht die eigene Proliferation des spezifischen Zystengewebes, sondern die kontinuierliche oder phasenweise Steigerung ihres Innendrucks ist. Das die Zyste umgebende Gewebe wird durch Verdrängung, Druckatrophie oder Resorption geschädigt. Der histomorphologische Aufbau einer Zyste rechtfertigt nicht ihre Zuordnung zu den echten fibroepithelialen Neubildungen, da sie aufgrund ihres passiven Wachstums nicht den echten Geschwülsten zugerechnet werden kann, wenn auch klinische und histomorphologische Beziehungen zwischen manchen zystischen Läsionen und Ameloblastomen bestehen.
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Neff, A., & Horch, H.-H. (2012). Chirurgie der Zysten im Kiefer- und Gesichtsbereich. In Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (pp. 67–93). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-17801-6_3
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