Die Heimat des Schlafmohnes liegt in den ostmediterranen Gebieten und Vorderasien. Der Schlafmohn ist eine der ältesten Kulturpflanzen, was Funde von Samen aus der Jungsteinzeit (4600 bis 3800 v. Chr.) in verschiedenen Gebieten Mitteleuropas beweisen. Ebenso wurden in Polen und in Südostspanien Mohnsamen und Mohnkapseln aus dem Neolithikum (ca. 2500 v. Chr.) gefunden. Es liegen auch Nachweise aus Griechenland, Kreta und Zypern vor, die auf einen Anbau und eine Verbreitung als Unkraut schließen lassen. In schriftlichen ßberlieferungen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. wird aus Griechenland über Mohnanbau und die Nutzung als Medizin berichtet. Die römischen Soldaten brachten den Schlafmohn sogar bis England und Schottland. Im mittleren Osten, bei den Assyrern und Persern, wird Mohn erstmalig im 7. bzw. 6. Jahrhundert v. Chr. genannt. Im fernen Osten, China, Japan und Indien ist der Schlafmohn erst seit dem Mittelalter bekannt. Heute sind die Hauptanbaugebiete in Indien, Kieinasien, Südostasien, Vorderasien, Mitteleuropa, Osteuropa, Türkei, Iran und in den Balkanländern zu finden. (Schuster 1992, S. 124).
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Krist, S. (2013). Mohnöl. In Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle (pp. 485–492). Springer Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1005-8_73
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