Kraft ist eine elementare Grundlage für jede Bewegung des Menschen und somit fundamentale Basis sportlicher Handlungskompetenzen. Das vorliegende Kapitel liefert einen Überblick über Bedeutung und Erscheinungsformen der Kraft, über biologische Grundlagen des Krafttrainings, über Anpassungsvorgänge, Trainingsmethoden und Belastungsdosierung sowie über konkrete Trainingsbeispiele. Krafttraining dient gleichermaßen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit wie auch zur Verletzungsprophylaxe und schafft zugleich Selbstvertrauen und ästhetische Zufriedenheit. Die Kraft basiert auf verschiedenen Erscheinungsformen (z. B. Maximalkraft und Schnellkraft) und Kontraktionsformen der Muskulatur (z. B. statisch und dynamisch), die für die Sportpraxis je nach Disziplin von unterschiedlicher Bedeutung sind. Grundlegende biologische Kenntnisse zum Verständnis von Kraft und Krafttraining beziehen sich unter anderem auf den Aufbau der Muskulatur, die Muskelarchitektur, das Muskelfaserspektrum, die neuromuskuläre Signalübertragung und den Vorgang der Muskelkontraktion. Neben den klassischen Trainingsmethoden zur Verbesserung der Maximalkraft, wie dem Hypertrophietraining und dem IK-Training, existieren zahlreiche weitere ergänzende und innovative Interventionen. Exemplarisch sind das Vibrationskrafttraining, das exzentrische Overload-Training und das Okklusions- (bzw. besser Blutflussreduktionstraining) zu nennen. Alle Trainingsinterventionen bewirken Anpassungsmechanismen (Reaktionen und Adaptationen) auf teils verschiedenen physiologischen Funktionsebenen, einschließlich Veränderungen auf zellulär-molekularer Ebene. Aus der unendlichen Vielzahl an Trainingsformen werden konkrete Trainingsbeispiele strukturiert nach grundsätzlichen Trainingszielen vorgestellt (Abb. 4.1).
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Raeder, C., Vuong, J.-L., & Ferrauti, A. (2020). Krafttraining. In Trainingswissenschaft für die Sportpraxis (pp. 187–252). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58227-5_4
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