Gesundheit gilt als h{ö}chstes Gut, gleichzeitig sind viele Menschen weniger gesundheitseifrig, als es f{ü}r das hohe Gut zu erwarten w{ä}re. Trotzdem gilt es als Provokation, {ö}ffentlich zu {ä}u{ß}ern, dass man Gesundheit f{ü}r {ü}berbewertet h{ä}lt. Warum das so ist, dar{ü}ber kann die Erz{ä}hlforschung Auskunft geben, die sich mit der Frage besch{ä}ftigt, warum manches erz{ä}hlt wird und Geh{ö}r findet und anderes nicht. Gesundheit als Erz{ä}hlung zu betrachten, hei{ß}t nicht nur zu untersuchen, was erz{ä}hlt wird, sondern auch, wer erz{ä}hlt und warum. Die herrschende Gesundheitserz{ä}hlung orientiert sich an den Vorstellungen der privilegierten Sozialschichten, die Gesundheit als h{ö}chstes Gut deklarieren, weil es in der individualisierten Leistungsgesellschaft pluripotente Funktionst{ü}chtigkeit gew{ä}hrleistet.
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Schmidt, B. (2017). Einführung: Hauptsache Gesundheit. In Exklusive Gesundheit (pp. 1–9). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17930-4_1
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