Ob ein autonomes, freies, teilverantwortliches Auto jedoch überhaupt ein erstrebenswertes Ziel ist, ist fraglich. Selbstlernende Autos, die Fehler machen können, um zu lernen, sollten nicht am Straßenverkehr teilnehmen, weil dann bei Unfällen eine kausale, rechtliche und moralische Verantwortungslücke entstehen kann. Die Lösung liegt demnach vermutlich in einem autonomen Auto, das in einer langen, fehlerbehafteten Testphase außerhalb des Straßenverkehrs zur technischen Perfektion gebracht wurde, und erst dann am Straßenverkehr teilnehmen darf. Angestrebt werden sollte demnach die technische Vollkommenheit eines Autos, nicht die ethische Vollkommenheit. Sowohl im Alltag des Straßenverkehrs, als auch in Dilemmata-Situationen wäre ein im technischen Sinne perfektes Auto die bessere Wahl.
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Wölm, E. (2019). Warum mein Auto nie allein schuld sein wird (pp. 173–191). https://doi.org/10.1007/978-3-658-21083-0_11
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