Gegenwärtig kursieren zahlreiche Vorschläge zur potenziellen Wirksamkeit von Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)/Akupunktur in der Therapie von SARS-CoV-2-Infektionen und assoziierten Symptomen. Stand dieser Überlegungen sind insbesondere molekularvirologische, aber auch klinische Untersuchungen aus der SARS-Epidemie 2002/2003. Ein Wirksamkeitsnachweis von chinesischen Arzneimitteln mit antiviralem Potenzial in Bezug auf SARS-CoV‑2 steht größtenteils aus. Klinische Daten stützen sich nahezu ausschließlich auf Studien vor Beginn der Coronapandemie. Gegenwärtig finden sich nur international publizierte Fallberichte sowie in China berichtete Beobachtungsstudien. Vielversprechend ist eine große Zahl registrierter prospektiver Studien, die gegenwärtig durchgeführt werden. Die Evidenzlage für die nichtpharmakologischen Therapiesäulen der TCM ist sehr schwach. Auf Basis der Datenlage ist eine Kombination westlicher und TCM-Maßnahmen in der westlichen Welt nur nach Ausschöpfung der konventionellen Maßnahmen gerechtfertigt.
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Fleckenstein, J., Füzeki, E., & Banzer, W. (2020). Die Anwendung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)/Akupunktur in der Therapie und Prävention von SARS-CoV-2-Infektionen. Deutsche Zeitschrift Für Akupunktur, 63(2), 70–73. https://doi.org/10.1007/s42212-020-00271-7
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