Transnationale Öffentlichkeiten - analytische Dimensiones normative Standards, sozialkulturelle Produktionsstrukturen

  • Peters B
  • Weβler H
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Abstract

Wann können wir von einer Öffentlichkeit sprechen? Welche Voraussetzung müssen erfüllt sein? Dimensionen: - interne Integration, - Formen externer Abgrenzung --> Am Beispiel nationaler Öffentlichkeiten sieht das dann so aus: 1. Berichte und Diskussionsbeiträge in den wesentlichen Öffentlichkeits-Arenen (v.a. Massenmedien) beziehen sich primär auf die Bereiche Politik, Gesellschaft (ist damit oder auch v.a. Unterhaltung gemeint?), Wirtschaft, Kultur 2. Es gibt nationale Medien -> also gesellschaftsweite Verbreitung; dies führt zu national relevanten Themen; auch regionale und lokale Medien, die teilweise Bezug auf diese nationale Issues nehmen 3. Leitmedien, Intermedia-Agenda-Setting sind vorhanden -> Kommunikationsnetzwerke für Themen und Meinungen 4. Resultat davon sind "synchronisierte nationale Issue-Zyklen". "Nationale Debatten" sind eine markante Form dieser Fokussierung 5. Diese rekurrieren auf ein in der Regel unthematisiertes Hintergrundverständnis: könnte man common sense, civic culture/politische Kultur o.ä. nennen -> Differenzierung/Fragmentierung in Suböffentlichkeiten als ebenso "kritischer Faktor" -> Nationale Öffentlichkeiten als "kommunikative Verdichtungszonen": Öffentliche Sphären werden durch verdichtete Netze von Kommunikationsflüssen konstituiert (vgl. Deutsch, K.W. (1953): Nationalism and Social Communication. An inquiry into the Foundation of Nationality. Cambridge, MA: MIT Press) -> Politische Kategorien: Deckungsgleichheit zwischen politischem Entscheidungsraum und Öffentlichkeit (Legitimation einer politischen Ordnung) -> "Die Transnationalisierung öffentlicher Kommunikation wirft zugleich die Frage nach der Transnationalisierung gesellschaftlicher Selbststeuerung auf: Inwieweit hinkt öffentliche Kommunikation der Herausbildung politischer Entscheidungsstrukturen oder wirtschaftlicher Macht jenseits des Nationalstaats hinterher" (Peters/Weßler 2006: 128)? --> Inwieweit kann Öffentlichkeit auf transnationaler Ebene, die ihr - normativ - zugeschriebenen politischen Funktionen (Partizipation, Integration, Machtkontrolle, Legitimation einer politischen Ordnung) erfüllen? --> Dimensionen der Transnationalisierung 1. Internationale Gegenstände öffentlicher Diskurse 2. Ähnlichkeit bzw. Konvergenz von öffentlichen Diskursen: -> Synchronisation von Themenkarrieren -> Leitmedien / Nachrichtenagenturen -> Framing von Themen? nationenspezifische Argumentationslinien? 3. Kollektive Identitäten: "Öffentliche Deliberationen richten sich explizit oder implizit an ein bestimmtes Kollektiv. Für die Transnationalisierung von Öffentlichkeit ist daher zentral, inwiefern dieses Kollektiv transnational konstruiert ist" (Peters/Weßler 2006: 135). -> Welches ist das adressierte Publikum? Auf welches Kollektiv/Öffentlichkeit bezieht sich die zu treffende Entscheidung? WER entscheidet? -> das sind schon sehr hehre Ziele, aber zumindest: "Allerdings kommt keine öffentliche Sphäre ganz ohne die Unterstellung einer Kommunikations- und Problemgemeinschaft sowie - bei politischen Fragen - einer Problemlösungsgemeinschaft aus, die auf sozialräumliche Ausdehnung der Sphäre bezogen sind" (Peters/Weßler 2006: 138). 4. Kommunikative Vernetzung: Internationale Zirkulation von Diskursbeiträgen und Ideen -> Transnationale Medien: Kann der steigenden Internationalisierung von Medienkonzernen auch die Berichterstattung folgen? Oder ist diese nach wie vor national differenziert? -> Gibt es Tendenzen zu einer Entwicklung von Massenmedien mit genuin internationalen Produktionsstrukturen (international rekrutierte Journalisten und Autoren) und internationaler Verbreitung? -> Wie verteilt sich die Aufmerksamkeit zwischen nationalen Öffentlichkeiten? Gibt es Zentren und Peripherien? Asymetrien? Wer ist Agenda-Setter? Wie wird darauf rezipiert? -> "Wo über eine kommunikative Vernetzung hinaus auch überstaatliche politische Herrschaft ausgeübt wird, entsteht ein Legitimationsbedarf, der sich nicht allein durch parallele Meinungsbildung in den verschiedenen Teileinheiten decken lässt" (Peters/Weßler 2006: 137). Transnationalisierung grundsätzlich: Gehen wachsende internationale Interdependenzen (v.a. ökonomischer Art) und eine zunehmende internationale Verflechtung von sozialen Beziehungen und Prozesse (Globalisierungstheorien) einher mit gesteigerter öffentlicher Aufmerksamkeit für internationale Angelegenheiten? --> dahinter steht die Verschränkung der Geltungsbereiche zwecks Legitimierung (Partizipation, Rechenschaftspflichten) "Gleichwohl konstituiert erst die Unterstellung eines spezifischen transnationalen Kollektivs der Meinungsbildung sowie einer entsprechenden transnationalen Problemlösungsgemeinschaft der für die Herausbildung einer transnationalen öffentlichen Sphäre notwendige Sinnhorizont" (Peters/Weßler 2006: 136).

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Peters, B., & Weβler, H. (2007). Transnationale Öffentlichkeiten - analytische Dimensiones normative Standards, sozialkulturelle Produktionsstrukturen. In Demokratie in der Mediengesellschaft (pp. 125–144). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90511-2_8

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