Let’s Play without Controller. Zu den Effekten des Verschwindens der Steuerung im remediatisierten Game

  • Schemer-Reinhard T
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Computerspiele speisen sich aus verschiedenen Stilmitteln von Fernsehen und Film (z.B. typische Kadrierungen, spezifische Farben, Sättigungen, Genres bis zu kompletten Szenen – cutscenes) ……………………………………………. Ein Let’s Play ist ein Film, der Spiel enthält, das Film enthält (S. 56) ……………………………………………. MEIN GEDANKE: vielleicht fügen sich Let’s Plays genau deswegen so gut bei YouTube ein? ……………………………………………. ……………………………………………. McLuhan sagt: Ein Medium hat auch immer andere Medien zum Inhalt – das ist korrekt, aber noch etwas zu kurz (S. 57) ……………………………………………. Klassisches Vorgehen: beim Aufkommen eines neuen Mediums, wird sich an klassischen orientiert --> es werden die Beziehungen zu den schon bekannten Medien analysiert, um das Neue bestimmen zu können. (S. 57) ……………………………………………. Aktuellere Theorien gehen davon ab und fassen bspw. Computerspiele von vornherein als hybride Medien auf, die zwangsläufig intermedial sind (S. 57) ……………………………………………. Man geht grundsätzlich davon aus, dass die Grenzen zwischen den Einzelmedien verschwimmen ……………………………………………. ……………………………………………. Anderer Ansatz: Remediatisierung von Bolder und Grusin ……………………………………………. Medien nehmen immer andere Medien in sich auf und verarbeiten diese --> Remediatisierung --> genau dieses Vorgehen ist dann das Spezifikum von Medien schlechthin (S. 58) ……………………………………………. Dabei gibt es zwei grundlegende Strategien: Übernahme verschleiern --> Transparenz ODER Übernahme bewusst in Szene setzen --> Hypermedialität --> Opazität (andere Medien werden als Medien sichtbar) ……………………………………………. z.B. Windows-Oberfläche mit Text und Bild, Fenster, in denen andere Inhalte gezeigt werden (S. 59) ……………………………………………. Opazität der YouTube-Oberfläche, demnach die Auswahl, Steuerung von Filmen im Vordergrund steht – nicht die Filme selbst (S. 60) ……………………………………………. Medien oszillieren immer zwischen Transparenz und Opazität ……………………………………………. ……………………………………………. Let’s Plays haben immer zwei Stufen der Remediatisierung --> Filme remdediatisieren Computerspiele und Computerspiele selbst remediatisieren Filme (S. 60) ……………………………………………. Bolter und Grusin widmen der Remediatisierung ein ganzes Kapitel --> machen das aber nicht gut (S. 60) – ungenau und inkonsistent (S. 61) ……………………………………………. Für sie sind die filmischen Elemente der Games eher transparent, die des Fernsehens eher opak --> vielleicht abgeleitet von heißes und kaltes Medium ……………………………………………. Sie verstehen Spiele nur als Oberfläche/Interface und blenden das Spiel aus (S. 61f) ……………………………………………. In Games existieren Kamerahandlungen (filmischer Blick, sollen Rezeption der Zuschauer kontrollieren) UND Blickhandlungen (Blick des Avatars, um sich im Spiel zu orientieren – Kontrolle des Spiels) ……………………………………………. Beide Blicke schließen sich gegenseitig aus, wenn ich schönen Kamerablick habe, habe ich weniger Kontrolle über das Spiel (z.B. bei Cutscenes) und andersrum ……………………………………………. Sehr unterschiedlich ist die Verteilung von Transparenz und Opazität auch bei der Frage, ob man selbst spielt oder jemandem dabei zuguckt (S. 62) ……………………………………………. Blickhandlung, die Spieler sehr viel Autonomie gibt, weil er sich hektisch umschauen kann, und ihm viel Überblick gewährt; ist für Zuschauer eher verwirrend und hektisch (S. 63) ……………………………………………. Offenbar eine Unvereinbarkeit von Spielen und Zuschauen: was dem Spielen zuträglich ist, ist dem Zuschauen abträglich und umgekehrt (S. 63) ……………………………………………. ……………………………………………. Let’s Plays sind hypermedial, weil darin das Spiel ja direkt abgebildet wird ……………………………………………. Die Videos betonen die vorgebliche, immersive Natur von Computerspielen massiv, können das aber nie einlösen ……………………………………………. Beantworten dies mit Ironischer Distanz (S. 65) --> das Medium Game also explizit sichtbar (opak) zu machen --> MEIN GEDANKE: Immersion geradezu unmöglich zu machen ……………………………………………. Dieses Vorgehen machen auch alle erfolgreichen YouTuber (S. 66) ……………………………………………. ……………………………………………. Der Avatar im Game hat zwei Seiten --> er ist einerseits eine fiktionale Figur in einer Welt, aber auch ein Werkzeug ……………………………………………. In Let’s Plays aber ist die Werkzeug-Funktion kaum spür- oder sehbar --> Überbetonung der Funktion als fiktionale Rolle ……………………………………………. Werkzeug-Modus wird nur dann thematisiert, wenn sie sich widersetzt (S. 67) ……………………………………………. Gibt auch kaum Let’s Plays zu Ganz-Körper-Spielen (Wii etc.) ……………………………………………. Betonung des Ausgabekanals, nicht der Eingabe (S. 67) ……………………………………………. Rolle des handelnden Spielers tritt in den Hintergrund --> stützen den Mythos eines ungebrochenen, immersiven Mediums Computerspiels (S. 67)

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Schemer-Reinhard, T. (2017). Let’s Play without Controller. Zu den Effekten des Verschwindens der Steuerung im remediatisierten Game. In Phänomen Let´s Play-Video (pp. 55–69). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12936-1_5

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