Zu den parasitischen Einzellern („Protozoen``) gehören sehr unterschiedliche Taxa, die zum Teil nur sehr entfernt miteinander verwandt sind und deren Bau und Biologie stark voneinander abweichen. Dazu gehören die Erreger wichtiger Krankheiten des Menschen wie Malaria, Schlafkrankheit, Chagas, Leishmaniose, Amöbiose oder Toxoplasmose und bedeutender Tierkrankheiten wie Nagana, Teileriose, Babesiose oder Eimeriose. Einzelligen Parasiten sind meist Endoparasiten, die den Darmtrakt ihrer Wirte, das Blut und andere Gewebe bewohnen oder eine intrazelluläre Lebensweise entwickelt haben. Die Genome sind in der Regel klein (bis ca. 50 Mb). Dies ermöglicht genetische Flexibilität, so dass viele parasitische Einzeller durch schnelle Veränderung der Immunantwort ihres Wirtes entgehen können („Antigenvariation``) oder Resistenzen gegen Medikamente entwickeln können. Die Übertragung erfolgt faeco-oral, durch Arthropodenwirte oder durch Erbeutung von Zwischenwirten.
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Lucius, R., Loos-Frank, B., & Lane, R. P. (2018). Parasitische Protozoen. In Biologie von Parasiten (pp. 99–247). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54862-2_2
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