Mit der Gründung von Wissenschaftsakademien im 17./ 18. Jahrhundert erhielten die Wissenschaften eine institutionelle Verortung und (partielle) Unabhängigkeit, die für ihre Weiterentwicklung unabdingbar war. Wissenschaftsakademien wurden zu dem Ort, an dem Wissenschaft in der Verantwortung der Wissenschaft selbst betrieben werden konnte, wobei sie damit zugleich auch die Möglichkeit erhielt, sich frei von äußeren Zwängen entfalten zu können. Die Gründung jener Akademien, zu denen insbesondere die Kurfürstlich-Brandenburgische Sozietät und spätere Preußische Akademie der Wissenschaften gehört, in deren Tradition wiederum die heutige Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften steht, verbindet sich mit einem Wissenschaftsbegriff, dessen Zielrichtung am prägnantesten von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) definiert war, nämlich die Theorie mit der Praxis zu vereinen (in Leibnizscher Terminologie: „theoria cum praxi“), um somit dem Wohle der Gesellschaft zu dienen.
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Stock, G. (2012). Die Rolle der Akademien in der Wissenschaftskommunikation. In Handbuch Wissenschaftskommunikation (pp. 65–68). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18927-7_8
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