Die Enttabuisierung der lange verschwiegenen Gewalt an Frauen und die Etablierung geschlechtsbezogener Gewalt als gesellschaftliches Problem kann als frauenpolitische Erfolgsstory gesehen werden: Es gelang, Definitionen, öffentliche Diskurse und den institutionellen und rechtlichen Umgang mit Gewalt im sozialen Nahraum zu verändern. Das spiegelt sich nicht zuletzt in neuen gesetzlichen Regelungen wie z. B. in Österreich der Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, dem Gewaltschutzgesetz von 1997 oder dem Anti-Stalking-Gesetz von 2006; auf internationaler Ebene ist v. a. die UN-Deklaration zu Gewalt an Frauen (1993) zu nennen. Schwerer zu beurteilen sind aufgrund des Fehlens von verlässlichen Zahlen die Effekte auf das tatsächliche Ausmaß von geschlechtsbezogener Gewalt. (Vgl. Hagemann-White 2002)
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Geiger, B. (2008). Die Herstellung von Öffentlichkeit für Gewalt an Frauen. In Medien — Politik — Geschlecht (pp. 204–217). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91096-3_14
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