Den Protagonisten der These von der sexuellen Verwahrlosung zufolge zieht gegenwärtig eine neuartige Seuche über das Land, die „Pornoseuche“. Das Ansehen pornographischer Materialien verändere nicht nur das Denken der Kinder und Jugendlichen – vielmehr „setzen sie deren Inhalte gleich in die Tat um“ und so münde der unkontrollierte Zugang zu pornographischen Filmen und Bildern, die das Internet bereitstellt, in einer „sexuellen Tragödie“ – so Siggelkow und Büscher (2008: 63). Jungen und Mädchen entwickelten dadurch ein zunehmend instrumentelles Verhältnis zur Sexualität und zu ihren Partnern bzw. Partnerinnen und eine egoistische Bedürfnisbefriedigung löse somit sexuelle Beziehungen, die auf Liebe und Treue basieren, ab.
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Klein, A. (2010). Jugend, Medien und Pornographie. In Sexuelle Verwahrlosung (pp. 167–183). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92477-9_8
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