Auch die Schwerpunkte der Faschismusforschung folgen den Gesetzen der Diskurshoheit, der Marktübersättigung und der Erschöpfung von Paradigmen. Standen in den 70er Jahren soziologische Fragen nach der sozialen Basis des Faschismus im Vordergrund, so hat sich mit der kulturalistischen Wende oder dem ‚Primat der Kultur‘ (vgl. Griffin 2002) der Focus auf Diskurspraktiken und, im Anschluss an Michel Foucault, auf die Analyse von Macht als ‚Ensemble von Prozeduren‘ verlagert. Nationalisierung der Massen (George L. Mosse), Faschismus als Zivilreligion, als Mythos oder charismatischer Kult, Ästhetisierung der Politik (Walter Benjamin) und die ‚Strategien der Machtvisualisierung‘ (Münkler) im Faschismus haben seit den 80er Jahren Konjunktur (zum Forschungsstand vgl. Reichardt 2007).
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Priester, K. (2011). Ästhetik und Propaganda im italienischen Faschismus. In Autonome Nationalisten (pp. 273–283). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93219-4_20
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