1.\tThese: es gibt keine einheitliche Öffentlichkeit, da: 661a.\tInterne Segmentierung: dispersed publics 661 (Grund: Kommunikationskapazitäten von Personen – Zeit, Aufwand, Sachkompetenz 663)b.\tExterne Entgrenzung: Ausdehnung von Kommunikationsflüssen über nationale Grenzen hinaus 6612.\tInterne Segmentierunga.\tFormen: nationale Öffentlichkeit ist kein unmittelbar präsentes Publikum, in dem alle abwechselnd Sprecher und Hörer sind 6621.\tForen / Arenen: encounters, Veranstaltungen, MM 662 -> Ausdifferenzierung von Sprecher- und Hörerrollen2.\tIssue-Publics: Interesse an bestimmten Thema3.\tAufteilung des Publikums in Lager: politische, weltanschauliche, kulturelle Affinitäten4.\tEinflussdifferenzen: Engagement, Kompetenz, Sichtbarkeit (Prominenz), Einfluss diese Differenzierungsmuster überlagern sichb.\tFragmentierung?-\tnein: Differenzierungslinien bleiben offen für die Diffusion von Themen, etc.; wichtige Themen erreichen größere Kreise 663f. (Förderung durch Mittler: Medien, Eliten, etc. 664)-\tja: Abschneiden der Zirkulation von Ideen (z.B. zwischen unten und oben – 4. ) 664 -> EU?-\tWachsende Segmentierung? Behauptungen: Abschottung von Expertenkulturen, wachsenden Wissenskluft, wachsende Spezialisierung von Medienangeboten; ABER: empirische Belege fehlen 6653.\tTransnationalisierung von ÖffentlichkeitTransnationalisierung von sozialen Prozessen (z.B. Ökonomie) -> Bedarf an politischen Regelungen über nationale Grenzen hinweg -> Legitimationsbedarf: transnationale Formen öffentlicher Meinungs- und Willensbildung 665 gilt besonders für die EU, da sie weitreichende Kompetenzen hat 665FormenA. Internationale Berichterstattung: zwischenstaatliche Beziehungen, interne Verhältnisse anderer Länder 666 -> internationale Inhalte: Beobachtung des Auslands von einer nationalen Warte aus 668a.\tIn letzten Jahrzehnten: Zunahme 666; nicht mehr nur auf Politik bezogen, sondern auch auf Wirtschaft, etc. (Verflechtung hat in diesen Bereichen zugenommen) 666b.\tABER: -\tThemenauswahl: nationale Relevanzstrukturen -> ob sich hier Konvergenzen in der EU ergeben ist noch nicht untersucht worden 667 (Größe des Landes; Grad der außenwirtschaftlichen Verflechtung 667)-\tDeutungsmuster: nationale Unterschiede weiterhin vorhanden (z.B. EU-Angelegenheiten in der britischen und kontinentaleuropäischen Presse) -> eventuell 3 Länder Vergleich-\tStratifikationsstruktur – innerhalb der nationalen Öffentlichkeit: Qualitätspresse = kosmopolitischer (Hypothese: Publikumswünsche) 667B. Internationalisierung von KommunikationsflüssenImporte und Exporte von kulturellen Produkten, auch Originalbeiträge ausländischer Autoren 668; schwieriger zu erfassen = Diffusion von Ideen 668 (F, USA stärker auf heimische Produktion 669), Importe aus USA wahrscheinlich stärker als Beziehung innerhalb der EU 669C. Transnationale Massenmedien:-\tinternationale Zirkulation, aber nationale Produktion: Agenda und Deutungsmuster sind national geprägt: Economist, Financial Times, Monde Diplomatique, etc. 670-\tinternationale Produktionsstruktur: The European = gescheiterter Versuch einer europäischen Tageszeitung 670jD. Issue PublicsÜbereinstimmende Interessen und Relevanzstrukturen; z.B. Umweltbewegung, Menschenrechtsbewegungen 670Fazit: Es gibt keine transnationalen Öffentlichkeiten, die·\tgemeinsame Agenda·\tgeteilte Relevanzstrukturen·\tübereinstimmende Deutungsmuster·\tgeteiltes kulturelles Hintergrundwissen·\tkollektive Identitätd.h. vergleichbar mit nationalen Öffentlichkeiten sind. 670GRÜNDE: -\tSprachgrenzen 671-\tKulturelle Differenzen, soziale Praktiken, institutionelle Strukturen, Strukturen der Interessenaggregation, die Differenzierungsstrukturen der Öffentlichkeit selbst, Selbstbezug des Publikums auf eine Kommunikationsgemeinschaft.: „Öffentlichkeiten haben einen sozialen und kulturellen Unterbau, der nicht allein aus Medienmärkten und Medienorganisationen besteht.“ 671Hat die EU deshalb ein Demokratie- und Öffentlichkeitsdefizit? 672-\tPolitische Entscheidungsprozesse auf der Ebene der EU sind in relativ geringem Ausmaß von öffentlichem Meinungs- und Willensbildungsprozessen begleitet; Meinungsbildung verläuft nationalstaatlich-\tTransfer von Themen und Beiträgen zwischen den Öffentlichkeitsarenen ist gering 672 nach normativ-demokratietheoretischen Maßstäben ein Defizit 672ABER: ob intensive Debatten die Akzeptanz tatsächlich erhöhen würde, ist unklar 672Gründe des Öffentlichkeitsdefizits: 1.\tInstitutionelle Struktur der EU: Entscheidungsgremien sind Verhandlungsgremien, nichtöffentliche Verhandlungen, Regierungsvertreter sind kaum rechenschaftspflichtig; Inputstrukturen in Gestalt von Parteien und Verbänden fehlen; Frontstellung Regierung und Opposition fehlt; kaum plebiszitäre Entscheidungen möglich 672f.2.\tMaterie der EU-Politik: komplexe technische, ökonomische, juristische Fragen -> ist das Öffentlichkeitsdefizit der EU verschieden zu dem Öffentlichkeitsdefizit zu den gleichen Fragen auf nationaler Ebene? 673 EU Öffentlichkeit zu fordern nach dem Modell nationaler Öffentlichkeiten macht keinen Sinn (Grund: EU-Hindernisse; kulturellen..Differenzen – solche Strukturen bilden sich nur sehr langsam aus.)„Ist es letztlich wirklich so problematisch, wenn die Meinungsbildung zur EU-Politik primär im jeweiligen nationalen Rahmen erfolgt – vorausgesetzt die nationalen Publika teilen ein gewisses Maß von wechselseitiger Informiertheit und Akzeptanz“ 673 mein Forschungsbereich
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Peters, B. (1999). Nationale und transnationale Öffentlichkeiten — Eine Problemskizze. In Grenzenlose Gesellschaft? (pp. 661–674). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93332-4_54
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