Der Beitrag sichtet und systematisiert die Literatur zum Thema Medialisierung und schlägt einen Rahmen vor, in dem sich empirische Studien bewegen können. Es wird dafür plädiert, unter Medialisierung Reaktionen in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen zu verstehen, die sich entweder auf den Strukturwandel des Mediensystems beziehen oderauf den generellen Bedeutungszuwachs medial vermittelter öffentlicher Kommunikation.Diese Definition hat Folgen für die empirische Umsetzung. Benötigt werden Längsschnittstudien, die erstens nach der Medienlogik und möglichen Veränderungen dieser Logik fragen und dabei Medieninhalte sowie (individuelle und kollektive)Medienakteure genauso berücksichtigen wie die Faktoren, die das Handeln der Medienakteure beeinflussen. Um Medialisierung nachweisen und dabei differenzieren zu können, sind zweitens Untersuchungen auf mehreren Ebenen und in unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilbereichen nötig. Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass sich das Verhalten und der Alltag von Menschen, Organisationen, Institutionen und Systemen verändern, weil Akteure davon ausgehen, dass Massenmedien nicht wirkungslos sind.
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Meyen, M. (2009). Medialisierung. Medien & Kommunikationswissenschaft, 57(1), 23–38. https://doi.org/10.5771/1615-634x-2009-1-23
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