Die Moral in der prozessualen Logik der Moderne

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7. Die Genese der Moral in der Ontogenese 3.3 Interaktion und Intimität Die Interaktion zwischen Bezugsperson und Kind ist "emotional unterlegt". Die Dichte dieser stark emotionalen Interaktionen erzeugt ein intimes "milieu", in welchem das Kind seine Welt konstruieren lernt beziehungsweise Handlungskompetenz erwirbt. Intimität bedeutet ein Leben "in der Körperzone eines anderen" (173) zu führen. Zunächst ist Intimität köperlich zentriert, gewinnt dann mehr und mehr die Form einer stabilisierten Lebensführung "durch Vertrauen in die Sicherheit der kindlichen Welt". (173) Während die frühe Bindung Säugern gemeinsam ist, wird Intimität kulturell konstruiert, beruht auf Fürsorgepraktiken. In diesen Interaktionen wird der andere in die "innere Natur" integriert. Durch diese Interaktionsprozesse erfährt "Lebenswelt des Menschen soziale Prägung". (173) Von der Bezugsperson sind Handlungskompetenz, Kognition und Normativität abhängig. Zudem bewirkt die Nähe der Bezugsperson, dass das Kind sich als "bedeutsamer anderer" verstehen lernt und stabilisiert. Durch diese emotionale Stabilisierung wird dem Kind möglich mit der Fremdheit der Welt umzugehen. Bei Frustrationen kehrt das Kind in die Zone körperlichen Rückhalts und Intimität zurück. 3.4 Subjektivität und Alterität In der Fachliteratur wurde Internalisierung des Fremden häufig diskutiert, das Phänomen scheint jedoch nicht geklärt. Zur Klräung mus man den "Bildungsprozess der soziokulturellen Organisationsformen" (174) heranziehen. Indem das Subjekt Handlungskompetenz erwirbt, werden dessen Bezugspersonen zu "Objekten" mit eigener Handlungskompetenz, zum "alter ego". (174) Durch diese anderen wirden die soziolkulturellen Handlungskompetenzen des Kindes geschaffen. Das Kind erfährt die anderen als gemeinsam mit ihm in einer "Wir-Welt" (174) stehend, erfährt diese als Mitmenschen. Die Welt existiert dabei nicht vor den anderen, sondern wird durch diese Bezugspersonen vermittelt. Das Kind sucht nach der Bestätigung seiner Lebensführung seitens seines Umfeldes. Durch die anderen wird somit die Lebensführung in der Welt vermittelt und garantiert. Die Alterität wird "Strukturmoment der Subjektivität". (174) Subjektivität ist die Kompetenz der Lebensführung. Der andere ist in das ich des Kindes eingelassen, was sich an der Existenz von KOmmunikationsprozessen zeigt. Jeder ist angewiesen auf den Resons des anderen.

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Dux, G. (2018). Die Moral in der prozessualen Logik der Moderne. Die Moral in der prozessualen Logik der Moderne. Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17371-5

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