Die Frage nach den gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen des eineinhalb Jahrzehnte währenden unaufhaltsamen Einzugsder neuen Informationsund Kommunikationstechnologien (IuK-Medien) in alle Bereiche des privaten wie öffentlichen Lebens istso alt wie das Medium selbst. Als — auf den ersten Blick — prinzipiell teilnahmeoffenes, durch die verschiedenen Dienste (E-Mail,world wide web (WWW), Newsgroups u. a.) theoretisch sowohl Reziprozität als auch Diskursivität ermöglichendes Medium ist esin der Lage, traditionelle Sender- Empfänger-Strukturen aufzubrechen: Bürger haben die Möglichkeit, ohne hohe Kosten sowohlals Sender wie als Empfänger politisch in Erscheinung zu treten und die in der politischen Kommunikation dominierende one-to-many-Strukturdurch many-to-many-, many-to-one- oder one-to-one-Kommunikation zu erweitern (Welz 2002). Die in der internetbasierten Kommunikation angelegten Möglichkeiten hierarchiefreier Kommunikation, der freien Artikulierungvon Interessen und nicht zuletzt auch der Schaffung von kritischen demokratischen Gegenöffentlichkeiten werden dabei als zentraleElemente eines erhofften demokratiestärkenden Potenzials des Internets gesehen. Seit ihrem rasanten Aufstieg wurde mit derinternetbasierten Kommunikation die Hoffnung verbunden, dass diese sich nicht lediglich als Plattformen neuer Formen der Unterhaltungund des online-Einkaufs entwickeln werde, sondern dass sie auch in der Lage seien, der Demokratie neues Leben einzuhauchen,indem sie neue Beteiligungsformen für die Bürger eröffneten oder gar zu der Entwicklung neuer Formen des basisdemokratischenpolitischen Aktivismus’ beitrügen.
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Brake, A. (2008). Internetbasierte Befragung — ein Instrument für den Weg in eine aktive Bürgergesellschaft? In Politische Beteiligung (pp. 65–79). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91071-0_3
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