In der Psychotherapieforschung existiert mittlerweile eine große Zahl an Studien, die die Wirksamkeit von Psychotherapie belegen. Das seit mehreren Jahren in den USA erscheinende Standardwerk Handbook of Psychotherapy and Behavior Change (Lambert, 2004) fasst in regelmäßigen Abständen die neuesten Befunde zusammen. Nach einer Metaanalyse von Lambert und Ogles (2004) liegen die durchschnittlichen Effektstärken über verschiedene Studien hinweg bei d = 0.75. Somit sind für die Wirkung von Psychotherapie im Allgemeinen mittlere bis große Effekte nachgewiesen. Vergleicht man jedoch die Wirkung verschiedener, sorgfältig konzipierter und umgesetzter Therapieformen miteinander, zeigen sich in vielen Studien nur vergleichsweise moderate Unterschiede (z. B. Luborsky et al., 2002; Wampold, 2001). Vor dem Hintergrund, dass die jeweiligen Interventionen auf unterschiedlichen Annahmen zu Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung beruhen und dass zum Teil ganz verschiedene Techniken und Vorgehensweisen zum Einsatz kommen, stellt sich die Frage, wie sich solche Befunde erklären lassen.
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Stenzel, N., & Berking, M. (2012). Wirkfaktoren in der Psychotherapie (pp. 149–164). https://doi.org/10.1007/978-3-642-25523-6_14
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