Wohlstand der Netze

  • Clement R
  • Schreiber D
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Das Internet verändert in vielfacher Weise die ökonomischen Grundformen der Leistungserstellung in einer Volkswirtschaft (Abb. 1.1). Dazu zählt das Verkaufen, das Tauschen, die soziale Interaktion mit anderen Nutzern sowie verschiedene Formen des Teilens und der Kooperation. In Anlehnung an das Buch vom „Wohlstand der Nationen“, das 1776 den Beginn der klassischen Nationalökonomie bildet, soll nun vom „Wohlstand der Netze“ gesprochen werden. Das Internet ist von seiner Entstehung her betrachtet auf die offene und kostenlose Bereitstellung von Informationen ausgelegt. In radikaler Auffassung lässt sich das Internet aus ökonomischer Sicht daher als eine Art FreeConomics denken, in der Güter weitgehend kostenlos bereitgestellt und durch andere Erlösformen finanziert werden. Dieser Art von Ökonomie sind jedoch Grenzen gesetzt. Das spezifische Problem des Internets ist aus ökonomischer Sicht auf das Auftreten von Überlasten bzw. Kapazitätsengpässe zurückzuführen, da das Netz als gemeinsame Ressource für sehr viele unterschiedliche Dienste genutzt wird. Mögliche Lösungen und Regulierungsansätze müssen nicht nur die ökonomische Dimension berücksichtigen (z. B. Preise, Priorisierung des Datentransfers, Netzmanagement), sondern sie müssen auch den gesellschaftlichen Wert des Internets für Innovation und Partizipation im Auge behalten. Insgesamt ist der ökonomische und gesellschaftliche Wert des Internets nur näherungsweise zu bestimmen. Mögliche Indikatoren sind die Ausgaben für Online-Nutzung und IuK-Infrastrukturen, die Effizienzgewinne durch intelligente Netze, die Folgekosten und die Zahlungsbereitschaft bei Ausfall des Internets sowie die vielfältigen Vorteile, die aus der Vernetzung des beruflichen und alltäglichen Lebens bestehen. Der Wohlstand der Netze ist unumkehrbar und wird die ökonomischen und gesellschaftlichen Strukturen nachhaltig verändern.

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Clement, R., & Schreiber, D. (2013). Wohlstand der Netze (pp. 3–42). https://doi.org/10.1007/978-3-642-36719-9_1

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