Die Virtualisierung der Produktion von Filamenten und Vliesstoffen wird am Fraunhofer ITWM seit vielen Jahren mit einem breiten Spektrum von Industriekunden voran getrieben. Eingebettet in das Themenfeld der Fluid–Struktur-Interaktion bietet dieser Anwendungsbereich vielfältige mathematische Herausforderungen, da die Komplexität der betrachteten Prozesse keine Standardsimulationen erlaubt. In mehreren Schlüsselaspekten hat das Fraunhofer ITWM eigene Modelle und Werkzeuge entwickelt, so dass heute simulationsbasierte Beiträge zur Auslegung und Steuerung der Prozesse geleistet werden können. Dabei wurden durch neue Modellierungsansätze, wie turbulente aerodynamische Widerstandsmodelle für die Filamentdynamik und stochastische Ersatzmodelle für die Vliesbildung, interessante Themenfelder für die Angewandte Mathematik angestoßen. Ausgehend von der Cosserat-Theorie gibt der vorliegende Beitrag einen geschlossenen Überblick zu Modellen, Algorithmen und Softwarebausteinen. Der erreichte Stand wird an den industriellen Anwendungen zum Spunbond-Prozess und zum Rotationsspinnen von Glaswolle demonstriert.
CITATION STYLE
Wegener, R., Marheineke, N., & Hietel, D. (2015). Virtuelle Produktion von Filamenten und Vliesstoffen. In Mathematik im Fraunhofer-Institut (pp. 105–165). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44877-9_6
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.