Der Begriff Bildung hat eine lange geisteswissenschaftliche Tradition und ist ein Zentralbegriff der Pädagogik. Als pädagogische Grundkategorie ist Bildung ein exklusiv deutscher Begriff, für den es kein Äquivalent in anderen Sprachen gibt. In älteren pädagogischen Definitionen wird Bildung als die Kultivierung der verschiedenen Facetten von Menschlichkeit verstanden, um an den in einer Gesellschaft üblichen Lebensformen teilhaben zu können. In den deutschen Traditionen des Idealismus und Neuhumanismus wurde dieser Akzent überhöht, so dass unter Bildung vor allem die Herausformung von inneren Werten und die Vervollkommnung der subjektiven Erlebnistiefe in Einsamkeit und Freiheit verstanden wurde. In einer modernenDefinition lässt sich unter Bildung die Förderung der Eigenständigkeit und Selbstbestimmung eines Menschen verstehen, die durch die intensive sinnliche Aneignung und gedankliche Auseinandersetzung mit der ökonomischen, kulturellen und sozialen Lebenswelt entsteht (vgl. ADORNO 1971,44).
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Bildung, Qualifikation, Kompetenz. (2009). In Einführung Pädagogik (pp. 36–44). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91828-0_4
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