Der Aufsatz untersucht den Zusammenhang von elterlichen Bildungsaspirationen und Schulkarrieren der Söhne und Töchter. Als empirische Basis dient eine Längsschnittuntersuchung von 400 heute 17jährigen Jugendlichen zu den Wirkungen des vorschulischen Kompetenzerwerbs in Lesen und Mathematik. Untersucht wurde, inwiefern sich Bildungsaspirationen von Eltern im Schulerfolg ihres Kindes und seinen Berufsambitionen am Ende der obligatorischen Schulzeit niederschlagen und ob dies für Familien mit überdurchschnittlich begabten Kindern im Besonderen zutrifft. Grundsätzlich legen die Analysen eine Unterscheidung von fünf Grundmustern elterlicher Bildungsaspiration nahe. Zwei Muster erweisen sich dabei als bedeutsam hinsichtlich der Differenzierung nach hohen Begabungsprofilen. Es sind dies (a) eine «bildungsgewohnte» und -ambitionierte Elterngruppe, deren Kind sowohl eine erfolgreiche Schullaufbahn hinter sich als auch vergleichbare Berufsambitionen entwickelt hat; (b) eine Elterngruppe mit polaren Tendenzen, genannt «die Fordernden», weil sich ihre Bildungsaspirationen vor allem in einer hohen Anspruchsorientierung manifestieren, ihr Kind jedoch auf eine eher misserfolgreiche Schulkarriere zurückblickt und sich seine beruflichen Ambitionen nicht in den Vorstellungen der Eltern spiegeln.
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Stamm, M. (2005). Bildungsaspiration, Begabung und Schullaufbahn: Eltern als Erfolgspromotoren? Swiss Journal of Educational Research, 27(2), 277–298. https://doi.org/10.24452/sjer.27.2.4707
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