Mediengestützte Lehr-, Lern- und Trainingsansätze für die Weiterbildung

  • Kollar I
  • Fischer F
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Abstract

Als ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Weiterbildungsmaßnahmen gilt die inhaltliche und didaktische Kompetenz der Lehrpersonen, die neben Expertise im jeweiligen Inhaltsbereich zahlreiche Kompetenzen im Umgang mit erwachsenen Lernenden und der Wahl geeigneter Methoden aufweisen müssen. Zur Didaktik in der Weiterbildung oder allgemeiner der Erwachsenenbildung existieren inzwischen einige Lehrbücher (vgl. z.B. Döring/Ziep 1989; Siebert 2003), aber vor allen Dingen auch eine schier unüberblickbare Zahl an Praxisratgebern, die Lehrenden Tipps zur Durchführung entsprechender Veranstaltungen geben. Die Effektivität dieser Ratgeber bezüglich eines verbesserten Wissens- und Kompetenzerwerbs auf Seiten der Lernenden ist allerdings kaum wissenschaftlich untersucht und somit oft zumindest fragwürdig. Hinzu kommt, dass in entsprechenden Ratgebern häufig den neuen Technologien ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung von Bildungsprozessen in der Weiterbildung zugeschrieben wird. Die Hoffnung, dass der Einsatz neuer Technologien per se zu einer Verbesserung der Weiterbildungspraxis führen könnte, hat sich in der Vergangenheit allerdings mehrfach als trügerisch erwiesen. Eine wichtige Erkenntnis aus der so genannten Mediendebatte (vgl. Clark 1994; Kozma 1994) war, dass eine Verbesserung des Lehrens und Lernens in der Praxis durch den Einsatz digitaler Medien nur gelingen kann, wenn der Medieneinsatz durch Lehr-Lernansätze gestützt ist, die theoretisch und empirisch fundierte Vorstellungen über Natur und Bedingungen von Lernprozessen formulieren. Deren Erforschung ist das wesentliche Ziel einer kognitiv orientierten Lehr-Lernforschung, in der in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder elaborierte mediengestützte Lehr-, Lern- und Trainingsansätze formuliert, mehr oder weniger systematisch empirisch untersucht und auf das Lernen im Erwachsenenalter angewandt wurden. Dazu zählen unter anderem der Cognitive Apprenticeship-Ansatz (vgl. Collins/Brown/Newman 1989), das problemorientierte Lernen (vgl. Hmelo-Silver 2004), der 4C/ID-Ansatz (vgl. van Merrienboer/Kirschner 2007), der Goal-based Scenarios-Ansatz (vgl. Schank u.a. 1993/1994) sowie der Knowledge-Building-Ansatz (vgl. Scardamalia/Bereiter 2006). Anhand der Darstellung dieser ausgewählten Ansätze soll im vorliegenden Beitrag gezeigt werden, wie (vor allem digitale) Medien bei der Gestaltung von Lernumgebungen für erwachsene Lerner eingesetzt werden können. Hierzu wird zunächst ein selektiver Überblick über für das Lehren und Lernen in der Weiterbildung potenziell interessante Technologien gegeben, bevor die einzelnen Ansätze genauer vorgestellt und auf Beispiele in der Weiterbildung angewendet werden. Abschließend wird diskutiert, inwiefern diese Ansätze den besonderen Anforderungen des Lernens im Erwachsenenalter begegnen und inwiefern neue Medien zu ihrer Umsetzung geeignet erscheinen.

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Kollar, I., & Fischer, F. (2011). Mediengestützte Lehr-, Lern- und Trainingsansätze für die Weiterbildung. In Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung (pp. 1017–1030). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_64

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