Die Große Form für die Gegenwart: Die documenta als Innovation von Ausstellungsformaten

  • Panzer G
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Die Ausstellung von modernen Werken und Gegenwartskunst erfüllte während der Nachkriegszeit ab 1945 wichtige Aufgaben für die Neukonstitution der westdeutschen Kunstwelt. Dies ist einer der Gründe, warum die documenta eine so wichtige Position erlangen konnte. Zuwenig wird aber noch beachtet, dass Ausstellungen ihre Wirkung auch der Form, in der sie organisiert werden, verdanken. Im Beitrag wird daher eine relationale Analysemethode für Ausstellungsformate vorgestellt, um das Verhältnis zwischen der inneren Struktur von Ausstellungen und ihrer Bedeutung erzeugenden Ausstellungspraxis zu untersuchen. Daran anschließend wird das Konzept anhand einer die Trägerschaften von Gegenwartskunstausstellungen betrachtenden Typologie systematisiert. Dabei lassen sich für die Zwischenkriegszeit große Kunst- und Künstlergruppenausstellungen als zwei strukturell gegensätzliche, aber historisch gleichermaßen einflussreiche Ausstellungstypen herausarbeiten. Eine empirische Beziehungsanalyse des Umfeldes von Arnold Bode zeigt darauf aufbauend, dass Künstler, sowohl wenn sie sich aktiv an der Organisation beteiligten, als auch, wenn ihre Werke nur ausgestellt wurden, während der 1920er Jahre bereits Erfahrungen mit beiden Formaten sammelten. An diese Erfahrungshintergründe mit Ausstellungskonventionen wurde auch nach dem Bruch 1945 wieder angeschlossen. Für die documenta wird herausgestellt, wie sie Elemente beider Ausstellungstypen miteinander kombinierte, die bisherigen Ausstellungskonventionen damit wesentlich erneuerte und so zum geeigneten und zukunftsträchtigen Ausstellungsmodell, zur großen Form für die Gegenwart avancierte.

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Panzer, G. (2015). Die Große Form für die Gegenwart: Die documenta als Innovation von Ausstellungsformaten. In Beziehungsanalysen. Bildende Künste in Westdeutschland nach 1945 (pp. 175–197). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02917-3_9

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