Der Begriff „Globalisierung“ wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Einerseits wird Globalisierung als unausweichlicher Sachzwang des Weltmarkts bewertet, der dazu führt, dass sich der nationale Wohlstand sowohl in reichen als auch armen Ländern erhöht. Andererseits wird argumentiert, die Globalisierung sei nur ein Mythos oder eine Ideologie, um von der Ideenlosigkeit der Politik abzulenken. Diese kontroversen Debatten sind von hoher Emotionalität geprägt. So bezeichnet beispielsweise der französische Wirtschaftswissenschaftler Alain Minc die Globalisierung als Glück und Chance der Zukunft (Minc 1998), während Viviane Forrester den „Terror der Ökonomie“ und das Diktat des Weltwirtschaftssystems und seiner mächtigen Agenten kritisiert. Forrester zufolge werden das politische Denken und Handeln nur noch von den Prinzipien des profitablen Wirtschaftens bestimmt und der Primat der Bilanzen zum universellen Gesetz, der das „Leben vergiftet, lähmt und mit falschen Versprechungen in Apathie hält“ (Forrester 1998, vgl. auch Forrester 2001).
CITATION STYLE
Young, B., & Hoppe, H. (2010). Globalisierung BT - Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. In R. Becker & B. Kortendiek (Eds.) (pp. 582–590). VS Verlag für Sozialwissenschaften. Retrieved from https://doi.org/10.1007/978-3-531-92041-2_69
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.