John Abromeit beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Ausgangslage des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und dessen Frage nach den Entstehungsbedingungen des internationalen Faschismus. Dabei konstatiert er wesentliche Unterschiede zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, in denen sich autoritäre Bewegungen nicht auf eine vorliberale Tradition berufen konnten. So mussten die Kräfte, die hier als pseudokonservativ betitelt werden, sich immer wieder auf ein Amerika berufen, das freier ist als jenes, dessen Realisierung sie verhindern oder dessen Existenz sie abschaffen wollen. Abromeit geht diesem Begriff der Freiheit weiter nach und findet einerseits doch vertraute Topoi – die Unterscheidung in Schaffende und Raffende, in Ehrliche und Tückische, Fleißige und Träge – die sich aber andererseits von der europäischen, oft biologistischen Fassung unterscheiden. Abromeit schließt mit der Beobachtung, dass man Bewegungen wie der Tea Party sehr viel eher einen autoritären Charakter hätte unterstellen können, wenn man von Anfang an diesem amerikanischen Unterschied Rechnung getragen hätte.
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Abromeit, J. (2022). Frankfurt School Critical Theory and the Persistence of Authoritarian Populism in the United States (pp. 43–69). https://doi.org/10.1007/978-3-658-36203-4_3
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