Epilepsien

  • Berlit P
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Ein epileptischer Anfall wird durch eine umschriebene oder generalisierte synchrone Entladung zerebraler Neurone hervorgerufen. Der einzelne epileptische Anfall kann als Gelegenheitsanfall provoziert sein (z. B. durch Alkoholentzug, Hypoglykämie). Erst beim wiederholten, unprovozierten Auftreten epileptischer Anfälle liegt die Erkrankung Epilepsie vor. Nach der Art der hirnelektrischen Entstehung werden partielle (fokale) und generalisierte Anfälle unterschieden. Der einzelne epileptische Anfall kann sich in Form von motorischen, sensiblen oder sensorischen Symptomen, psychischen Veränderungen, Bewusstseinsstörung oder Sturzattacken zeigen. Etwa 10 % der Bevölkerung zeigt eine erhöhte Anfallsbereitschaft, in 5 % kommt es im Laufe des Lebens zum einzelnen epileptischen Anfall, bei 0,5 % entwickelt sich eine Epilepsie. Etwa 90 % aller Anfallskranken haben ihren ersten Anfall bis zum 25. Lebensjahr. Bei genetischen Faktoren liegt eine idiopathische Epilepsie, bei Anfällen nach perinataler Hirnschädigung eine Residualepilepsie und bei fassbarer Ursache (Tumor, Blutung, Entzündung) eine symptomatische Epilepsie vor. Für die antikonvulsive Behandlung stehen mehr als 20 verschiedene Substanzen zur Verfügung. Durch eine Monotherapie werden mindestens 50 % aller erwachsenen Kranken anfallsfrei, durch Umstellung auf ein anderes Antikonvulsivum oder Hinzugabe eines zweiten Präparates (add-on-Therapie) je weitere 15 %. Ein Drittel aller Epilepsien gilt als pharmakoresistent und macht invasive Verfahren (z. B. Epilepsiechirurgie) erforderlich.

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Berlit, P. (2014). Epilepsien (pp. 291–307). https://doi.org/10.1007/978-3-642-37784-6_16

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