Warum muss jeder Kaufmann am Jahresende eine Inventur durchführen? Inventur bedeutet, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt alle Wirtschaftsgüter des Unternehmens durch Zählen, Messen oder Wiegen im Rahmen einer körperlichen Bestandsaufnahme erfasst werden. Alle Wirtschaftsgüter, welche nicht gezählt werden können, wie beispielsweise Forderungen und Verbindlichkeiten, ergeben sich regelmäßig aus den Zahlen in der Buchführung und werden dort entnommen. Die Buchbestände werden dann mit den tatsächlichen Verhältnissen abgeglichen. In diesem Zusammenhang spricht man von der so genannten Buchinventur. Alle Tätigkeiten welche also dazu dienen, die Vermögenswerte und Schulden mengen-und wertmäßig zu erfassen, gehören in den Bereich der Inventur. Das Ergebnis der Inventur ist das Inventar. Die im Rahmen der Inventur gewonnenen Daten werden dann mit den Daten, welche in der Buchführung vorhanden sind, abgeglichen. Grundlage für die Aufstellung der Bilanz sind grundsätzlich die Mengen und Werte, welche aus der körperlichen Bestandsaufnahme gewonnen wurden. Diese Bestandsaufnahme aller Vermögensgegenstände und Schulden wird in der Regel zu Beginn eines Handelsgewerbes gemacht und zum Jahresende. Im Rahmen der Inventur müssen alle Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmers listenmäßig erfasst, bezeichnet und bewertet werden. ▶ Merksatz Eine Inventur erfolgt im Rahmen einer körperlichen Bestands-aufnahme, durch Zählen, Messen oder Wiegen. 3
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Geismann, U. (2017). Inventar, Inventur und Bilanz. In Basiswissen Buchführung (pp. 23–47). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12994-1_3
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