Über Visual Pleasure and Narrative Cinema

  • Fleischmann A
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Abstract

Im vorausgehenden Kapiteln wurde der Untersuchungsgegen-stand grob skizziert, sodass die Ziele der Arbeit anschließend er-läutert werden konnten. Um diese zu realisieren und das Vorge-hen nachvollziehbar zu gestalten, wird es im Folgenden zu-nächst notwendig sein, Laura Mulveys Modell näher zu erörtern. Daher soll es nun in seinem gesamten Umfang vorgestellt wer-den. Unter dem Einfluss der neuen Frauenbewegung entstand in den 1970er Jahren die feministische Filmwissenschaft, die bald von einem ideologiekritischen Ansatz dominiert wurde; stereotype Darstellungen von Weiblichkeit wurden hinterfragt und es wur-de nach den dahinterstehenden ‚wahren' Frauen gesucht (vgl. Ingelfinger & Penkwitt 2004: 12). Die 1975 von Laura Mulvey folgenden Überlegungen, die oft als " bahnbrechend " bezeichnet werden (Visser 1997: 284), brachten die feministische Filmwis-senschaft nachhaltig voran, indem die Psychoanalyse erstmals in diesem Bereich eingesetzt wurde. Mulvey definiert das Konzept nach Freud und Lacan als " Werkzeug " zur Untersuchung des patriarchalen Systems (Mulvey 2009b: 15), auf dem sie ihre Annahmen und Argumente basieren lässt. Die in Mulveys Visu-al Pleasure and Narrative Cinema angeführten psychoanalyti-schen Aspekte, welche für ein Verständnis des Textes unerläss-lich sind und anhand derer zugleich ihre Filmrezeptionstheorie erläutert werden kann, sollen daher zuerst erörtert werden. Anschließend wird der zweite, gesellschaftskritische Ansatz, in welchem Mulvey durch den frühen Hollywoodfilm transportier-te Geschlechterstereotype entlarvt, umfassend vorgestellt. Da-rauf folgend wird auf die ergänzende Schrift Afterthoughts on ‚Visual Pleaure and Narrative Cinema' inspired by King A. Fleischmann, Frauenfiguren des zeitgenössischen Mainstreamfilms, DOI 10.1007/978-3-658-11484-8_2, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 14 Über Visual Pleasure and Narrative Cinema Vidor's Duel in the Sun (1946) eingegangen, in welcher Mulvey einige Modifikationen an ihrer ursprünglichen Theorie vornahm. Da sich die vorliegende Arbeit kritisch mit der aus Visual Plea-sure and Narrative Cinema hervorgehenden Theorie auseinan-dersetzt und diese – trotz aller Wertschätzung, die sie in den vergangenen Jahrzehnten erfahren hat – auch stetiger Kritik ausgesetzt war, werden in einem nachfolgenden vierten Unter-kapitel die Schwierigkeiten des Ansatzes und seine Diskrepan-zen vorgestellt. Schließlich soll Mulveys Arbeit in ihren zeit-und ideengeschichtlichen Kontext eingebettet werden, durch welchen die zuvor angeführten Schwierigkeiten nachvollziehbar werden. Auch ist es unbedingt vonnöten, die Entwicklung, wel-che sich in den Gender-, Medien-und Kulturwissenschaften seit Mitte der 1970er Jahre vollzogen hat, in die weitere Untersu-chung einzubeziehen. Zuletzt werden verwertbare Lösungsan-sätze zusammengefasst und erste Modifikationen an Mulveys Modell vorgenommen, um es für eine inhaltliche Analyse des Untersuchungsgegenstandes ‚Mainstreamfilm' nutzbar zu ma-chen. Erst durch diese Untersuchung kann abschließend geklärt werden, ob das Modell weiterhin anwendbar ist.

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Fleischmann, A. (2016). Über Visual Pleasure and Narrative Cinema. In Frauenfiguren des zeitgenössischen Mainstreamfilms (pp. 13–47). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11484-8_2

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