Elektrodermale Aktivität

Abstract

Neben den kardiovaskulären Indikatoren dürften in der Psychophysiologie des au-tonomen Systems die elektrodermalen Reaktionsmaße die größte Bedeutung haben. Diese Maße beschreiben Leitfähigkeits-sowie Potentialänderungen der Haut und weisen direkte Zusammenhänge mit psychischen Prozessen auf. Die beiden Phä-nomene sind bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt: Fere (1888) be-schrieb als erster Hautleitfähigkeitsänderungen im Zusammenhang mit psychischem Geschehen und Tarchanoff berichtete 1880 erstmalig über Hautpotentialreaktionen. Seither wurde die Beziehung zwischen elektrodermaler Aktivität (EDA) und Ver-halten bzw. psychischen Ereignissen in einer Fülle von Arbeiten untersucht. Neben den Veränderungen der elektrischen Hauteigenschaften wird bisweilen eine weitere dermale, jedoch nicht-elektrische Größe, die Hautfeuchte, als Reaktionsmaß erho-ben. Diese Variable ist jedoch von vergleichsweise geringer Bedeutung. 3.1 Technische Grundlagen Im Folgenden wird auf die messmethodischen Besonderheiten im Zusammenhang mit der Erhebung elektrodermaler Aktivität eingegangen. Die Maßeinheit des Leit-werts ist das Siemens (abgek. " S "), wobei gilt: 1 S = 1 Ohm –1 . Im angelsächsischen Bereich wird anstelle des Siemens die Einheit mho (" Ohm " rückwärts gelesen) verwendet. Es gilt: 1 S = 1 mho = 1 Ohm -1 . Ein mho bzw. 1 Siemens ist ein sehr hoher Leitwert, der in der psychophysiologischen Praxis nie vorkommt; daher wer-den Leitwerte hier üblicherweise in µmho (mikromho) bzw. in µS (mikroSiemens) angegeben. Da der Leitwert eines bestimmten Materials oder Gewebes proportional zum Querschnitt zunimmt, sind Zahlenwerte der Leitfähigkeit stets auf die Fläche, hier auf den Elektrodenquerschnitt in cm 2 , zu beziehen. Als Formelsymbol für den Leitwert wird im Folgenden der Buchstabe C, für " conductivity " verwendet. 3.1.1 Verstärker und angelegte Spannung