Die Thematik des Lebens spielt in Foucaults historischen Analysen (und im Gesamtwerk) eine zentrale Rolle. Die epistemische Bedeutung des Lebensbegriffs wird in Die Ordnung der Dinge herausgearbeitet: An der Schwelle um 1800 --- mit dem Ende der klassischen Formation der Wissenschaften --- treten (in den bei Foucault exemplarisch untersuchten drei Disziplinen der ›Ana-lyse der Reichtümer‹, der ›Naturgeschichte‹ und der ›Allgemeinen Grammatik‹) die Konzepte ›Ar-beit‹, ›Leben‹ und ›Sprache‹ in den Vordergrund. Der dynamische Begriff ›Leben‹ ist dabei integrierend für den Diskurs der modernen Biologie (vgl. OD 307 ff.), wirkt seit dem 19. Jh. aber auch weit über die Biologie hinaus als »Quasi-Transzendentalie« mit den (ähnlich übergreifenden) dynamischen Größen ›Arbeit‹ und ›Sprache‹ zusammen.
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Gehring, P. (2014). Bio-Politik/Bio-Macht. In Foucault-Hanbuch (pp. 230–232). J.B. Metzler. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01378-1_24
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