Aldehyde, Ketone, Carbonsäureester, Carbonsäureamide, Imine und N,N-disubstituierte Hydrazone reagieren an ihrem sp2-hybridisierten Kohlenstoffatom als Elektrophile. Wenn sie in $α$-Position zu ihrer C=O- bzw. C=N-Doppelbindung ein H-Atom tragen, können sie aber auch Nucleophile werden. Das beruht entweder darauf, dass sie zum Enol tautomerisieren, wie wir in Kap. 12 besprachen. Andererseits beruht der nucleophile Charakter C=O- und C=N-haltigen Verbindungen mit $α$-ständigem HAtom darauf, dass sie an diesem Zentrum C,H-acid sind: Das $α$-ständige H-Atom kann also durch eine Base abgespalten werden (Abb. 13.1). Dadurch entstehen die konjugierten Basen dieser Substrate, die Enolate genannt werden. Je nachdem, aus welcher Verbindungsklasse sie hervorgehen, kann man sie auch spezifischer als Aldehyd-, Keton-, Ester- oder Amid-Enolate bezeichnen; die konjugierten Basen von Iminen und Hydrazonen heißen dann Aza-Enolate. Über Enolate verlaufen die Reaktionen, die hier im Kapitel 13 besprochen werden.
CITATION STYLE
Brückner, R. (2004). Chemie der Alkalimetall-Enolate. In Reaktionsmechanismen (pp. 515–588). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45684-2_13
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.