Niveau und Determinanten politischen Wissens

  • Tausendpfund M
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Seit der Aufklärung gilt politisches Wissen als Voraussetzung für die Mündigkeit der Bürgerschaft. Insbesondere normative Partizipationstheorien der Demokratie zeichnen nicht selten das Bild vom demokratischen Bürger als homo politicus, der politisch kenntnisreich und bestens informiert ist und seine geordneten Präferenzen selbstbewusst vertritt. Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften bietet die Möglichkeit, das Niveau politischen Wissens in Deutschland zu beschreiben und die zentralen Determinanten zu identifizieren. Die empirischen Analysen zeigen zwar, dass das Wissensniveau der Bevölkerung nicht dem Idealbild des „homo politicus`` entspricht, aber die meisten Personen verfügen zumindest über Grundkenntnisse des politischen Systems und kennen die zentralen politischen Akteure. Allerdings ist das politische Wissen in Deutschland sozial ungleich verteilt. Männer haben ein höheres Wissensniveau als Frauen, ältere Bürger zeigen mehr Kenntnisse als jüngere Menschen, und Personen mit Migrationshintergrund sind schlechter über Politik informiert als Befragte ohne Migrationshintergrund. Die Befunde zeigen deutlich, dass die individuellen Ressourcen und Fähigkeiten (z. B. Bildung), die Motivation (z. B. politisches Interesse) und die Gelegenheiten (z. B. Nachrichten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen) den Erwerb politischen Wissens beeinflussen.

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Tausendpfund, M. (2020). Niveau und Determinanten politischen Wissens (pp. 89–126). https://doi.org/10.1007/978-3-658-30492-8_4

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