Kriege und gewaltsam ausgetragene Großkonflikte sind regelmäßig Gegenstand medialer Berichterstattung. Die sprachlichen und visuellen Deutungsangebote zu Konfliktgründen und -parteien, zu Verlaufsformen und (De-)Eskalationen sind zentrale Bestandteile der Hauptnachrichtensendungen des Fernsehens und der Berichterstattung von Tages- und Wochenzeitungen; zugleich finden sie sich auf unzähligen Internetseiten und in Form populärkultureller Angebote wie Spielfilmen oder Computerspielen. Diese Deutungsangebote prägen die Vorstellungen, die sich Gesellschaften und ihre Akteure von einem gewaltsam ausgetragenen Konflikt und der Legitimität des Handelns der daran Beteiligten machen. Immer wieder sind Medien auch unmittelbare Konfliktakteure, d. h. sie tragen zu Stereotypisierungen und Verfeindungen bei oder rufen unmittelbar zu Gewalt auf, wie etwa im Zuge der nationalistischen Zuspitzung zwischen den Republiken des ehemaligen Jugoslawiens bzw. imFalle des ‚Hate Radio` in Ruanda (vgl. Nenadovic 1998; Kellow/Steeves 1998; Scott 2007).
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Virchow, F., Thomas, T., & Thiele, M. (2010). Medien, Krieg, Geschlecht: Dimensionen eines Zusammenhangs. In Medien – Krieg – Geschlecht (pp. 19–44). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92342-0_2
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