Der Kriegslärm wird in der heutigen Welt beileibe nicht leiser: Zu Beginn dieses Jahrtausends zählte die Kriegsstatistik 44 bewaffnete Konflikte. In deren Verlauf haben bislang mehr als sieben Millionen Menschen ihr Leben verloren; die Zahl der Verwundeten, Vertriebenen und Flüchtlinge liegt um ein Vielfaches höher (zitiert in: Stiftung Entwicklung und Frieden 2003: 312). Anfang der 1990er Jahre hatten die weltweit geführten bewaffneten Konflikte einen Höhepunk erreicht. Seitdem ist zumindest zahlenmäßig ein gewisser Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich zu früheren Epochen und der inzwischen gewachsenen Zahl von Staaten ist auffällig, dass die Zahl der zwischenstaatlichen Kriege abgenommen und die der innerstaatlichen gestiegen ist. Diese zeichnen sich durch lange Dauer und hohe Intensität aus. Mehr als neunzig Prozent aller Kriege seit 1945 fanden und finden in Regionen der so genannten Dritten Welt statt. (Schlichte 2002: 115)
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Moltmann, B. (2011). Friedensprozesse: Im Krieg mit dem Frieden beginnen. In Konfliktregelung und Friedensstrategien (pp. 163–182). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92789-3_6
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