Im Jahr 2014 stellten die Europäischen Parteifamilien zur Europawahl erstmals Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten auf. Folgt man der politikwissenschaft lichen Literatur so hat diese Art von Personalisierung des Wahlkampfs das Potenzial dem Europäischen Demokratiedefi zit teilweise entgegenzuwirken. In ihrer Funktion als Leitmedien kommt den Qualitätszeitungen eine bedeutende Rolle im politischen Willensbildungsprozess in Europa zu. Deswegen geht dieses Kapitel der Frage nach, inwieweit nationale Qualitätszeitungen in ihrer Wahlkampfb erichterstattung auf die Spitzenkandidaten eingehen. Die Fallauswahl beinhaltet Qualitätszeitungen aus Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Italien, Irland und Großbritannien. Die Zeitspanne umfasst zehn Wochen unmittelbar vor der Wahl. Die Studie zeigt Unterschiede in der Sichtbarkeit der Spitzenkandidaten im Zeitverlauf sowie auf individueller und Länderebene auf. Abschließend werden die Ergebnisse kurz mit Hinblick auf das Europäische Demokratiedefi zit bewertet. Darüber hinaus werden Vorschläge für weitere, vertiefende Studien diskutiert.
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Gattermann, K. (2015). Europäische Spitzenkandidaten und deren (Un-)Sichtbarkeit in der nationalen Zeitungsberichterstattung. In Die Europawahl 2014 (pp. 211–222). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05738-1_18
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