Die Digital Health Studie 2015 des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost zur Akzeptanz elektronischer Trainingsunterstützung

  • Neuwirth J
  • Wachholz A
  • Müller S
  • et al.
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Abstract

Entwicklungen in der Arbeitswelt werden heute zumeist mit der Alterung der Beleg- schaften, mit Globalisierung und Digitalisierung in Verbindung gebracht. Technikopti- misten erwarten deutliche Wachstumseffekte durch eine Digitalisierung all dessen, was sich digitalisieren lässt. Technikpessimisten erwarten zunehmende Arbeitslosigkeit, pre- käre Arbeitsverhältnisse und eine weiter zunehmende Einkommensspreizung. Darüber hinaus ist Vieles noch offen und schwer vorhersehbar. Sicher scheint, dass die Digita- lisierung den Trend zu einer selbstorganisierten Kopfarbeitergesellschaft weiter verstär- ken und beschleunigen und die Anpassungsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft auf eine harte Probe stellen wird. Dass in diesem Kontext auch die Frage aufgeworfen wird – wie das in der vorliegenden Publikation der Fall ist – wie weit sich Digitalisie- rung auch zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen der Digitalisierung verwenden lässt, liegt mehr als nahe, ja drängt sich geradezu auf. Um hier zu wissenschaft- lich begründeten und auf ihre Wirksamkeit und Bedarfsgerechtigkeit geprüften Projekten zu kommen, scheint mir zweierlei wichtig: 1. Ein begründetes Verständnis der durch den Wandel der Arbeitswelt hervorgerufenen Chancen und Risiken für die Gesundheit; 2. ein praxisgerechtes Verständnis von Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Arbeit im 21. Jahrhundert bedeutet zunehmenden Verbrauch an Energie für Problemlösung, Ge- fühlsregulierung und gelingende Kooperation. Nicht nur die physischen Kräfte des Men- schen sind begrenzt, auch seine psychischen Kräfte. Die Gesundheitsberichterstattung belegt für Deutschland verbreitete Müdigkeit und Erschöpfung, verbreitete Ängste, Hilflosigkeitsgefühle, Hilflosigkeitsgefühle, Schlafstörungen, verbreitete Fehlernährung und Bewegungs- mangel. Auch wenn diesen Beeinträchtigungen kein Krankheitswert zugesprochen wird, sind sie – das ist gut belegt – Risikofaktoren für produktive Kopfarbeit und mögliche Vorboten ernsthafter Erkrankungen. Die psychische Gesundheit wird immer wertvol- ler und sollte deshalb verstärkt geschützt und gefördert werden. Praktisch realisiert wird Betriebliches Gesundheitsmanagement durch die sorgfältige Planung, Durchführung und Evaluation einzelner Projekte. W. Edwards Deming gilt als einer der Begründer modernen Qualitätsmanagements (Deming 1986). Der nach ihm benannte Deming-Cycle beinhal- tet vier Stadien des Gesundheitsmanagements. Am Beginn steht eine datengestützte Ist- Analyse von Arbeit, Organisation und Gesundheit, insbesondere mit Hilfe von Fehlzeiten- statistiken und Befragungsdaten zur verlässlichen Organisationsdiagnose. Darauf folgen die Einschätzung des Handlungsbedarfs, die Prioritätensetzung und Festlegung von Zielen für Maßnahmen und deren Planung. Als Nächstes folgt die konkrete Durchführung einzel- ner Projekte sowie schließlich die Evaluation ihrer Ergebnisse mithilfe vorab definierter Indikatoren.

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Neuwirth, J., Wachholz, A., Müller, S.-D., & Zahn, T. P. (2018). Die Digital Health Studie 2015 des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost zur Akzeptanz elektronischer Trainingsunterstützung. In Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement (pp. 535–551). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14550-7_41

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