Zur Debatte um die Verknüpfung qualitativer und quantitativer Sozialforschung

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In der Diskussion um angemessene und effektive empirische Methoden wird häu¿ g zum einen gefordert, die Methoden über die Grenzen so genannter "quantitativer" und "qualitativer" Forschung 1 hinweg je nach Fragestellung einzusetzen. Zum anderen gibt es nach wie vor mehr oder weniger reÀ ektierte Gräben zwischen diesen beiden Forschungsrichtungen, die unterschiedliche Formen annehmen können. Diese reichen vom grundsätzlichen Dissens über mangelnde Kenntnisse der jeweils anderen Richtung bis hin zu gegenseitiger Nichtbeachtung, was auch institutionell-etwa durch unterschiedliche Sektionen in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie-gestützt wird. Ob und wie sich beide Stränge verknüpfen lassen, ist dabei durchaus immer wieder von Interesse, sowohl in der Forschungspraxis als auch in der methodologischen Diskussion (s. z. B. die "mixed methods" vor allem im angloamerikanischen Raum; vgl. z. B. Tashakkori/Teddlie 1998). Der folgende Beitrag greift einige Schlaglichter dieser Debatte auf: Erstens ist zu klären, was überhaupt unter einer Verknüpfung von Methodensträngen zu verstehen ist. Im zweiten Schritt werden zwei konkrete Vorschläge zur Methodenintegration von U. Kelle sowie von M. Schulz und M. Ruddat diskutiert, wobei ebenfalls Argumente zur Sprache kommen, die gegen eine Verknüpfung sprechen. Schließlich richtet sich ein Ausblick auf exemplarische Fragen, die zu klären sind, wenn man grund-sätzlich von einer Verknüpfbarkeit quantitativer und qualitativer Methoden ausgeht. Kombination und Integration von Forschungssträngen Zunächst einmal stellt sich die Frage, was genau unter einer Kombination von Methoden verstanden werden kann. Erstens lässt sich damit eine Methode fassen, die selbst eine Mischform quantitativer und qualitativer Elemente darstellt. Ein Beispiel ist ein nichtstandardisiertes Interview, das mit Hilfe von zuvor oder 1 Ich nutze diese gängigen Begriffe hier in pragmatischer Weise als Bezeichnungen für die unter-schiedlichen Forschungsstränge, ohne dabei begründet auf gerade diese Begriffe in Abgrenzung zu anderen, die ebenfalls ihre Begrenzungen haben (z. B. interpretativ vs. standardisiert), grundsätzlich bestehen zu wollen.

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Burzan, N. (2010). Zur Debatte um die Verknüpfung qualitativer und quantitativer Sozialforschung. In Fragile Sozialität (pp. 93–102). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92017-7_6

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