Die Prävalenz einer Steinerkrankung während der Schwangerschaft ist mit 0,03--0,4 {\%} vergleichbar mit der Allgemeinbevölkerung. Die wesentlich höhere Prävalenz einer schwangerschaftsinduzierten Ektasie des oberen Harntraktes erschwert die korrekte Diagnosestellung. Falls mit der Sonographie als Bildgebung der 1. Wahl keine sichere Diagnose möglich ist, sollte in ausgewählten Fällen eine röntgenologische oder MRT-Diagnostik erfolgen. Die meisten Steine während der Schwangerschaft gehen spontan ab, das therapeutische Vorgehen gleicht dem der symptomatischen Ektasie. Während temporäre Maßnahmen wie Harnleiterschienen oder Nephrostomien mit einer hohen Re-Interventionsrate und Morbidität verbunden sind, ist die primäre URS in angewählten Fällen eine definitive Lösung mit kalkulierbaren Risiken, Sie sollte jedoch an einem spezialisierten Zentrum und, wenn möglich, ohne Röntgen erfolgen. Im Falle eines unklaren Ultraschallbefundes und bei berechtigtem Verdacht auf Urolithiasis, sowie zum Ausschluss großer Steinmassen, sollte eine Diagnosesicherung mittels Uro-MRT oder Low-dose-CT vor einem Eingriff in Vollnarkose erfolgen.
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Krombach, P. (2016). Besondere Situationen bei Urolithiasis: Schwangere. In Die Urologie (pp. 557–562). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-39940-4_46
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